– Terror im Namen des Islam
– Reflexhafte Reaktion „das gehört nicht zum Islam“
– Was ist eine Beleidigung des Propheten und des Islam? Eine Karikatur über ihn oder Mord in seinem Namen?
Nein, ich kann es nicht mehr hören, dieses „das gehört nicht zum Islam“.
Nein, ich kann es nicht mehr hören, dieses Geschwätz von der „Islamisierung des Abendlandes“.
Beides ist unfassbar dumm und spielt sich gegenseitig in die Hände. Genauso könnte man behaupten die Inquisition, die Kreuzzüge, der dreißigjährige Krieg oder die Hexenverbrennungen hätten nichts mit dem Christentum zu tun. Und dass vier Millionen Moslems Deutschland islamisieren könnten, ist bestenfalls lächerlich.
Seit dem Jahre 2004 gab es zahlreiche islamistische Anschläge, wie die Liste des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages zeigt.
Es ist nicht zu verkennen, dass sich eine Blutspur rund um den Globus zieht, die im Namen des Islam erfolgt. Und sie wird damit gerechtfertigt, dass der Koran verlange Ungläubige umzubringen, wenn sie nicht konvertierten oder damit, dass der Islam oder sein Prophet beleidigt worden seien.
Und dies hat mit dem Islam nichts zu tun? Nein, da bedarf es etwas mehr der Ursachenforschung.
Der Koran enthält, wie alle Schriftreligionen, Beispiele für Liebe und Hass. Es macht wenig Sinn die jeweiligen Belege aufzuzählen und sich gegenseitig um die Ohren zu schlagen. Entscheidend ist die Auslegung. Es muss gefragt werden warum in der heutigen Zeit sich so viele Menschen auf den Islam berufen, wenn sie mordend durch die Lande ziehen.
Und hier ist das Verhältnis zur Meinungsfreiheit exemplarisch. An dieser Stelle kommen die Verbände der Muslime immer ins Eiern. So wurde jetzt ausgeführt:
„Alle, die an diesem Tisch sitzen, verteidigen die Presse- und die Meinungsfreiheit. Wir wollen aber auch respektiert werden. Auf Provokationen müsste man verzichten. Wir lieben unseren Propheten.“
Alles klar, die Meinungsfreiheit hat hinter dem Propheten zurückzustehen, oder besser gesagt hinter dem, was einige Funktionäre für eine Beleidigung halten. Damit liefert man den Terroristen die Rechtfertigung für ihre Taten frei Haus. Da sind dann Wort wie der Islam werde „schändlich missbraucht“, die Tat sei ein „Akt gegen die Religion, gegen die Menschlichkeit“ nur noch wohlfeil.
Ich habe gestern am Fernseher die Demonstration in Paris verfolgt. Es wurden die Menschen befragt weshalb sie demonstrieren. Da waren auch viele Muslime dabei. Und sie haben mich beeindruckt. Für sie war es selbstverständlich, dass die Meinungsfreiheit Vorrang hat vor irgendwelchen vermeintlichen Beleidigungen oder sog. Provokationen.
Die Muslime ohne Amt und Würden scheinen weiter zu sein als die Mehrheit ihrer geistlichen und weltlichen Vorbeter. Wie auch der muslimische Polizist, der von den Attentätern ermordet wurde bei der Verteidigung der Meinungsfreiheit.
Und was musste ich in den letzten Tagen nicht alles von Westlern lesen, die wohl am liebsten ihre Meinungsfreiheit ablegen würden. In den USA werden in den Medien die Karikaturen des Propheten verpixelt, gut dass Herr Obama gestern nicht in Paris war.
Da beginnt anderswo, nur ein Beispiel von mehreren, ein Artikel mit dem Satz:
„…Ja, Terror und Mord ist immer als solcher zu bezeichnen und in der Regel durch nichts zu rechtfertigen….“
Oha, in der Regel, es gibt also Dinge, da ist dies außerhalb von Notwehrsituationen zu rechtfertigen? Es geht dann weiter:
„…Demnach hat jeder Mensch, erst recht in der Öffentlichkeit agierende Personen oder Medien-Redaktionen darauf zu achten, ob durch Texte, Fotos oder Zeichnungen andere in ihren persönlichen Rechten beeinträchtigt werden oder sich so fühlen könnten. …“
Oha, wir machen jetzt persönliche Empfindlichkeiten zum Maßstab des Rechts? Und:
„… Jeder hat die Freiheit, störende Attacken auf anderer zu lassen …“
Also am besten eine Schere in den Kopf implantieren. Politische Korrektheit wie es besser kaum geht. Ich hatte auch gestern bei einigen Journalisten, die von der Demo in Paris berichteten, den Eindruck, dass sie der Auffassung waren, dass das was CharlieHebdo gemacht hat, bäh ist.
Alles Dinge, die die Terroristen darin bestätigen, dass sie richtig handeln.
Und keiner ist auf die Idee gekommen mal darüber nachzudenken, ob es nicht eine viele größere Beleidigung des Propheten oder des Islam ist, wenn in deren Namen gemordet wird, da es doch eine Religion des Friedens und der Liebe ist.
Ja, ich bin wütend, nicht nur über die Terroristen, sondern auch über diese Relativierer, die uns erzählen wollen, wir müssten nur etwas von unserer Meinungsfreiheit opfern und schon gäbe es keinen Terror mehr.
Und ich bin nicht sicher wer schlimmer ist, die Verblendeten, die von anderen verführt wurden oder diejenigen, die uns glauben machen wollen, mit etwas weniger Freiheit ließe sich alles erledigen.
Die Anführer des Islamischen Staates oder von Al Qaida jedenfalls sind damit nicht zu beeindrucken. Al-Qaida im Jemen fand den Anschlag in Paris einen „gesegneten Angriff“, die „heldenhaften Mudschahedin“ hätten Frankreich „eine Lektion und die Grenzen der Redefreiheit gelehrt“.
Was schließen wir nun daraus?
Solange die weltlichen Verbände und die Geistlichen des Islam die Beleidigungsfähigkeit des Islam und des Propheten durch einige Karikaturen für gegeben erachten, solange werden Terroristen nachwachsen.
Dies hat somit zwar etwas mit dem Islam, aber nicht mit den einfachen Muslimen zu tun, denen wir unsere Solidarität gegenüber Angriffen zu erweisen haben.
Meinungsfreiheit ist zusammen mit der Menschenwürde das wichtigste Gut unserer Gesellschaft. Ohne Meinungsfreiheit ist alles nichts.
Im gesamten Bildungssystem hat man endlich aufzuhören darüber zu schwätzen, wie man Benachteiligungen ausgleicht, sondern endlich dafür Sorge zu tragen, dass benachteiligte Gruppen von Jugendlichen gefördert und damit vom Abgleiten in Parallelgesellschaften, Gangs und vielleicht sogar Terrorismus bewahrt werden.
Und es ist den Hasspredigern jeglicher Couleur entgegen zu treten. Nicht im Sinne von verbieten, sondern im Sinne von geistiger Auseinandersetzung. Wer jedoch zur Gewalt aufruft, der darf auch den Arm des Strafgesetzes spüren.
Gesetzt müssen nicht geändert oder gar verschärft werden. Es genügt völlig die bestehenden anzuwenden.